Sonntag, 5. November 2017

[Rezension] Luna - Ian McDonald



12.12.2016 ¦ Heyne  ¦ 512 Seiten ¦ Paperback ¦  Deutsch ¦ Science Fiction  ¦ 14,99€ ¦ Reihe: 1/?

Wir befinden uns in der Zukunft. Der Mond ist von knapp über einer Millionen Menschen besiedelt. Leben auf der Erde gibt es noch, doch die Erde ist von den Ressourcen auf dem Mond abhängig um Energie zu bekommen.
Fünf große Familien beherrschen den Mond; die Cortas, die Mackenzies, die Asamohas, die Suns, und die Woronzows.
Wer Geld hat kommt auf dem Mond gut zurecht. Wer nicht wohlhabend ist muss leiden. Denn Kohlenstof, Sauerstoff,Wasser und der Zugang zum Netzt stehen nicht zur freien Verfügung und müssen bezahlt werden.
Die Hauptsprache auf dem Mond ist an das englische angelehnt, und es werden zusätzlich Portugiesisch, Chinesisch und Russisch gesprochen und Begriffe aus der Sprache verwendet.
Wir begleiten die Familie Corta. Adriana Corta hat die Erde, Rio de Janeiro, als junge Frau verlassen und war eine der ersten auf dem Mond. Dort hat sie sich ein Imperium aufgebaut, dass sich Helium 3 Abbau widmet. Mittlerweile ist sie Großmutter und ihre Kinder und Enkelkinder sind Mondgeborene.
Doch Ian McDonald spart nicht an Charakteren, das Glossar und das Personenregister am Ende des Buches sind sehr hilfreich, geradezu notwendig um alles überblicken zu können.
Die Cortas sind mit den Mackenzies verfeindet und müssen mit großer Mühe um ihre Stellung auf dem Mond kämpfen. Ob es nun durch politisch notwendige Hochzeiten ist oder durch legitime Kämpfe die im Gerichtssaal vollzogen werden. Das Leben auf dem Mond ist definitiv nicht wie das Leben auf der Erde. Es ist grausam. Doch Sex auf dem Mond ist anders als auf der Erde. Wörter für homosexuell oder heterosexuell gibt es nicht. Jeder kann mit jedem Sex haben und es wird auch viel offener damit umgegangen. Wer keine Sexszenen mag sollte von diesem Werk fernbleiben. Auch wenn viele Stellen damit vorkommen, scheinen diese nicht zu plump zu sein und für das Verständnis von Relevanz, ob für die Handlung oder für die Lebensweise.
Neben den Cortas begleiten wir Marina, die erst vor kurzem auf dem Mond gelandet ist. Sie braucht Geld um es ihrer kranken Mutter auf der Erde zu schicken.
Doch schon bald arbeitet sie für die Cortas und muss sich entscheiden ob sie auf dem Mond bleiben will oder wieder zurück zur Erde fliegt. Nach zwei Jahren auf dem Mond ist eine Rückkehr auf die Erde unmöglich, da sich der Körper so an die lunatischen Gegebenheiten gewöhnt hat, dass der Körper eine Rückkehr nicht überleben würde.
Die Geschichte ist spannend, auch wenn es lange gedauert hat bis ich mit ihr warm geworden bin. Die ersten 100 Seiten waren anstrengend, da Ian McDonald sehr viele Personen eingeführt hat, die erst im Laufe der Geschichte eine Rolle gespielt haben und ich immer wieder nachschlagen musste wie die einzelnen Personen zueinander stehen. Auch das Setting konnte ich mir nicht gleich vorstellen und erst nach längerer Zeit hatte ich ein Bild vor Augen.
Da es der Auftakt einer Reihe ist, wird sich das Bild hoffentlich in den weiteren Teilen noch vervollständigen und weitere Charaktere eine wichtigere Rolle spielen, als im ersten Teil.

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