Sonntag, 17. September 2017

[Rezension] Geständnisse - Kanae Minato



 27.03.2017 ¦  C. Bertelsmann ¦ 272 Seiten ¦ HC  ¦  Deutsch ¦ Roman 


Die Lehrerin Yuko Moriguchi kündigt ihren Job als Lehrerin. Als sie das letzte Mal vor ihre Klasse tritt, beschuldigt sie zwei ihrer Schüler ihre kleine vierjährige Tochter umgebracht zu haben.  Statt die beiden Jungen der Polizei zu übergeben, plant Moriguchi selbst Rache zu üben und teilt ihr Vorhaben der Klasse mit und entlässt sie in die Ferien. Die Geschichte wird nicht nur aus Sicht der Lehrerin geschildert, sondern auch aus der Perspektive von Personen, die direkt oder indirekt mit dem Mord in Verbindung stehen. Dadurch erfahren wir durch jeden Erzählstrang etwas mehr von der Wahrheit und was genau mit dem kleinen Mädchen passiert ist. In jedem Kapitel stellt der Leser sich Fragen und nach und nach bekommen wir die Antworten durch die unterschiedlichen Perspektiven geliefert.
Nach und nach kommen dunkle Geheimnisse ans Licht und das Geschehen rückt immer weiter in den Hintergrund.  Nach den Ferien kommt nur einer der Täter wieder zurück in die Schule. Doch selbst nach langer Zeit der Abwesenheit platzt noch eine Bombe… das Grauen hat noch lange kein Ende gefunden.

Die Geschichte spielt in Japan, einer Kultur die fernab von unserer deutschen und europäischen Kultur ist. Dennoch konnte ich mich in das Geschehen gut reinversetzen. 
Der Stil des Buches ist einzigartig. Bereits zu Beginn bekommt der Leser mitgeteilt, was passiert ist und dass die Täter bereits bekannt sind. Es geht nicht darum die Täter zu identifizieren, sondern um die menschlichen Abgründe und die Motive hinter der Tat.
Dadurch dass die Kapitel von unterschiedlichen Personen geschildert worden, wirkt die ganze Story sehr plastisch und manchmal musste ich echt schlucken weil ich es nicht fassen konnte, wie die Denkweiser mancher Personen war.  Da das Buch sehr kurz ist, kann man es innerhalb kürzester Zeit weg lesen. Nach jedem Kapitel wollte ich unbedingt wissen wie es weiter geht und wie die einzelnen Personen über die Ereignisse denken und wie sie darin verwickelt sind.  Die Kapitel, besonders das erste, welches aus Sicht von Yuko Moriguchi geschrieben worden ist, lassen sich wie lange Monologe lesen. In dieser Art habe ich noch nie etwas gelesen und es konnte mich von Anfang an überzeugen. 
Dadurch bekommt der Leser, manchmal sehr ungewollt, einen Einblick in die Köpfe der Charaktere. 
Teilweise war es schockierend, gruselig, traurig, aber manchmal auch bewegend und verständnisvoll. 
Mit zwei Wörtern würde ich dieses Werk als einzigartig und schockierend betiteln. 



Bei dem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar




    
    


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