Sonntag, 10. April 2016

[Rezension/Buchtipp] Das dänische Mädchen - David Ebershoff




Aktuelle Ausgabe : 21.12.2015
Verlag : Goldmann Verlag
ISBN: 9783442472796
Flexibler Einband 384 Seiten
Sprache: Deutsch
 Preis:9,99€

 
„Das dänische Mädchen“ handelt von Greta und Einar Wegener,  einem Künstler-Ehepaar aus Kopenhagen in den 20ern. Das Buch ist in vier  Teile aufgeteilt (Kopenhagen, Paris, Dresden und nochmals Kopenhagen).  Die Geschichte wird aus einer Erzählerperspektive erzählt, die abwechselnd zwischen Einar und Greta wechselt.
Man bekommt Einblicke in das Leben vor der Ehe und während der Ehe. Greta, die ursprünglich aus Pasadena, Kalifornien, kommt, lernt an der Künstlerakademie Einar kennen und verliebt sich in ihn.
Eines Tages bittet Greta ihren Mann, für sie in Frauenkleidern Modell zu stehen. An diesem Tag ändert sich alles für die beiden. Greta nennt ihren Mann in Frauenkleidern Lilli. Einar fühlt sich immer wohler in Frauenkleidung und verhält sich auch immer mehr wie eine Frau. In ihm kommen Gefühle zum Vorschein, die er so noch nie gehabt hatte. Greta unterstützt ihren Mann, und bittet ihn immer öfter darum, Lilli kommen zu lassen. Nach und nach verschwindet Einar immer mehr in Lilli.
Körperlich scheint die Veränderung ihre Folgen zu hinterlassen und Greta sucht einen Arzt auf, der bereit dazu ist Lilli vollständig in eine Frau zu verwandeln.

 

Zunächst muss ich sagen, dass ich den Film gesehen habe bevor ich das Buch gelesen habe. Diese Tatsache hat allerdings in keiner Weise meine Neugier auf das Buch gemildert.
Hinzufügen sollte ich vielleicht noch, dass sowohl Buch, als auch Film auf den Tagebüchern der real existierenden Lilli Elbe beruhen.
Das Buch hat es geschafft, mich vollständig in seinen Bann zu ziehen. Man erfährt sehr viel über Gretas Vergangenheit bevor sie Einar kennengelernt hat. Manche Ereignisse erklären warum Greta oftmals so handelt wie sie handelt. Auch Einar lernt man besser kennen. Man fühlt mit ihm und Greta mit. Man spürt förmlich die Zerrissenheit der beiden und fragt sich selbst wie man reagieren würde wenn man in solch eine Situation kommen würde. Die Liebe der beiden zueinander ist stark und immer wieder kommt die seelische Verbindung der beiden Protagonisten zum Vorschein.
Allerdings finde ich es recht seltsam, dass alle aus dem Umfeld der beiden so positiv auf Einars Verwandlung zur Frag reagieren. Es gibt Unterschiede zu dem Film, der in meinen Augen noch trauriger ist als das Buch.  Der Autor hat es geschafft, authentisch zu erzählen wie die Ehepartner es schaffen diese Zeit der Wandlung, welche Jahre beträgt, zu überstehen. Es geht nicht nur darum wie ein Mann die Wandlung zur Frau durchlebt, sondern auch um das Umfeld. Einar hatte viel Unterstützung und hätte sich ohne Greta vermutlich gar nicht  zu diesem doch schweren Schritt  entschieden. Mut, Liebe, Kunst  und Toleranz spielen eine sehr starke Rolle in diesem Buch. Das Thema Transgender wird auf eine einmalige Weise sehr gefühlvoll behandelt. Es ist ein tolles Buch und für jeden zu empfehlen, auch wenn man sich mit diesem Thema noch nicht auseinander gesetzt hat. 
 

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